Bangladesch: Ministerpräsidentin Hasina tritt nach gewaltsamen Protesten zurück
Hunderttausende Demonstranten stürmen Regierungsresidenz
Nach heftigen Zusammenstößen bei Protesten in Bangladesch ist Ministerpräsidentin Sheikh Hasina zurückgetreten. Laut Berichten stürmten am Montag Tausende Demonstranten den Amtssitz von Hasina in Dhaka und drangen in das Gebäude ein. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten, bei denen es Berichten zufolge Tote und Verletzte gab.
Regierungskrise nach monatelangen Unruhen
Die Proteste in Bangladesch hatten in den vergangenen Wochen an Intensität zugenommen. Demonstranten warfen der Regierung Misswirtschaft, Korruption und Einschränkungen der Meinungsfreiheit vor. Hasina war seit 2009 ununterbrochen im Amt und hatte eine Reihe von Wahlen gewonnen, die von der Opposition als manipuliert kritisiert wurden. Die jüngsten Proteste hatten sich jedoch als die größte Herausforderung für ihre Regierung erwiesen.
Der Rücktritt von Hasina wirft Bangladesch in eine politische Krise. Es ist unklar, wer die Nachfolge von Hasina antreten wird oder wie die Machtübergabe erfolgen wird. Die Oppositionsparteien haben bereits angekündigt, dass sie eine Neuwahl fordern werden. Doch angesichts der anhaltenden Spannungen im Land ist unklar, ob eine Neuwahl in absehbarer Zeit möglich ist.
Die internationalen Reaktionen auf Hasinas Rücktritt waren gemischt. Einige Länder äußerten ihre Besorgnis über die Gewalt und forderten eine friedliche Lösung der Krise. Andere forderten den Schutz der Menschenrechte und die Achtung der demokratischen Prozesse in Bangladesch.
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